Jubiläum der Lateltin AG
125 Jahre Tradition & Innovation
Das Portfolio an Spirituosen der Firma Lateltin mit Sitz in Winterthur besteht heute aus Premium-Spirituosen, die von der ganzen Welt importiert werden und zahlreichen eigenen Abfüllungen wie z.B. Jsotta Wermut, Bull Vodka oder Berghof Obstbrände, die allesamt in Winterthur abgefüllt werden. Wir blicken in unserer Reportage auf den Ursprung des Schweizer Familienunternehmens und prognostizieren mit Lateltin CEO Sandro Vetterli einen Blick in die Zukunft der Spirituosenindustrie. Eine Reportage von DRINKS-Autor Johannes Hohloch.
Eine Reise in das Zürich zu Ende des 19. Jahrhunderts verrät die Anfänge der Lateltin AG. Die Verkehrsinfrastruktur der Stadt war im Wesentlichen erstellt und Zürich zählte zu dieser Zeit rund 150.000 Einwohner. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für die Gründung eines Spirituosenunternehmens. 1899 gründete Federico Lateltin, ein Abkömmling eines Walsergeschlechts, seine Weinhandelsfirma in Zürich. Doch es folgte keine einfache Zeit aufgrund der allgemeinen Weltlage. Die Firma Lateltin wechselt bereits 1918 den Besitzer: mit Jakob Lichtenberger tritt ein Familienmitglied der bekannten Spirituosenfirma Jacobi in die Unternehmung ein und die Einzelfirma wird in eine AG überführt. Vier Jahre nach seinem Einstieg als Vertreter für die französische Schweiz übernimmt Abraham Pluznik im Jahr 1938 das Unternehmen. Ihm gelingt es von nun an die Lateltin AG zu einem der führenden Spirituosenunternehmen der Schweiz zu entwickeln.
Der 1. Schweizer Wermut – Jsotta
Eng verbunden ist dieser Aufstieg in den folgenden Jahren mit der Gründung der Marke Jsotta. In den 1950er- und 1960er-Jahren gehörte eine Flasche Wermut in jeden Schweizer Haushalt. Und zwar nicht irgendeiner, sondern derjenige von Lateltin: Jsotta. So gelang es mit Jsotta rasch, die führende Marktposition im Bereich „Vermouth“ einzunehmen. Und auch heute ist Jsotta ein wesentlicher Bestandteil der Aperitifkultur in der Schweiz. Mittlerweile gibt es diesen Wermut in den Varianten Bianco, Rosso, Rosé und seit 2022 jeweils auch alkoholfrei als Senza. «Einer der angesagtesten Drinks in den Bars ist der Negroni», verrät Avi Pluznik, Mitarbeiter im Marketing und Enkel des langjährigen Geschäftsführers. Dieser Cocktail wird zu je einem Drittel mit Wermut, Gin und Bitter hergestellt. «Für die Herstellung des Negronis in der alkoholfreien Version als (No)groni haben wir speziell die Produkte Jsotta Rosso Senza, Jsotta Bitter Senza und G’nuine Zero entwickelt, so Avi Pluznik.
Standortwechsel nach Winterthur
Und auch die zweite Jahrtausendwende stellt bewegte Jahre für das Unternehmen dar. Aufgrund einer sehr erfolgreichen Episode,
verbunden mit starkem Umsatzwachstum von über 150% zwischen den Jahren 2000 und 2006, gelingt es Lateltin im Juli 2007 in die neuen Firmengebäude in Winterthur zu beziehen. Bis heute das Headquarter und Produktionsstandort für die eigenen Spirituosen und Abfüllungen. Die jüngere Geschichte ist entscheidend geprägt von CEO Sandro Vetterli. Im Jahr 2013 übernahm Vetterli die Führungsposition von Berthold Pluznik, der die Geschäftsführung der Lateltin AG nach knapp vier Jahrzehnten abgab. Sandro Vetterli ist von nun an CEO der Firma und konnte im vergangenen Jahr bereits auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken. Das Unternehmen blieb in Familienbesitz und Berthold Pluznik wirkt weiter als VR-Präsident. Mit Vetterli gelang die Weiterentwicklung des Standorts Winterthur, und gleichzeitig der Ausbau des Portfolios mit den beliebten Importmarken.
Produktion am Standort Winterthur
In der Produktionsanlage in Winterthur werden unter der Aufsicht von Produktionsleiter Martin Strotz Chargen von 25 bis 25’000 Litern gemischt und filtriert. Der Maschinenpark zur Abfüllung ist auf Vielfältigkeit von Glas, PET und Metallflaschen ausgelegt. Anschliessend werden die abgefüllten Flaschen etikettiert. Strotz betont: «Wir garantieren höchste Qualität und stehen als Schweizer Produzent für “hergestellt in der Schweiz.“ Und genau das ist eine der Besonderheiten des Spirituosenunternehmens. Die hauseigene Produktion am Standort Winterthur auf der einen Seite und die weltumspannenden Partnerschaften mit internationalen Importmarken andererseits. Angeführt wird das vielseitige Portfolio heute von den eigenen Markenprodukten der Lateltin AG.
Stellvertretend dafür steht der Schweizer Wermut Jsotta, welcher bis in die Anfänge des Unternehmens zurückreicht. Entsprechend wird es nun eine Jubiläumsedition dieser traditionsreichen Marke geben. Beliebt bei den Konsumenten sind auch die „Bullen“. Gemeint ist hier das Sortiment um den Bull Vodka und seine Likörvarianten, wie z.B. Red und Green. Sie stehen für das erstklassige Vodka und Likör-Sortiment des Unternehmens. Ein anderes Beispiel ist die Berghof-Linie, ein Edeldestillat aus erlesenen Schweizer Früchten, ausschliesslich in der Schweiz hergestellt. Aufgrund der über 30-jährigen Erfahrung des Brennmeisters steht Berghof stets für hohe Produktqualität. Für die gehobenen Ansprüche und weit verbreitet in der Schweizer Hotellerie findet sich der Spezialitätenbrand Trois Rois. Vollendete Destillierkunst bieten die Sorten La Vieille Prune, La Vieille Poire und Le vieil Abricot. Bei den Partyspirituosen überzeugen dagegen Twist und der Schweizer Kräuterlikör CHrütli Schwur; dies nicht nur im Skigebiet. Und auch einen Premium-Gin beinhaltet das Portfolio. Der Ginuine Alpine Herbs eröffnet eine Geschmacksvielfalt mit klaren gin-typischen Wacholderbeer-Aromen. Eine Variation ist dagegen der Ginuine Strawberry. Er bietet einen herb-fruchtigen Erdbeer-Wacholderbeer Geschmack.
Das alkoholfreie Angebot von Lateltin
Der Ausbau an alkoholfreien Spirituosen und Likören ist dabei aktuell ein wichtiges Thema. Hier bietet Lateltin bereits ein umfangreiches Angebot an alkoholfreien Spirits wie die Jsotta Senza Linie oder den G’nuine Zero. Dazu kommt die Auswahl an Sirupen von Monin aus Frankreich. Hierbei handelt es sich um einen weltweit führenden Anbieter. Die Produkte finden bei der Herstellung aromatischer Cocktails mit und ohne Alkohol verwendung und bieten mehr als 80 Geschmackssorten. Damit ist Monin ein unverzichtbarer Partner für die Schweizer Gastronomie. Als Ergänzung für einen perfekten Gin & Tonic bieten sich die Tonic Water des jungen Schweizer
Herstellers Gents an. Die Konsumenten der Zukunft bevorzugen eben diesen Ansatz "weniger ist mehr" und unterstützen damit die anhaltende Premiumisierung der wichtigsten Spirituosen und Liköre in den No-Low-Kategorien.
Vielfältige Import Marken
Beim Blick auf die Importmarken fällt besonders die Vielseitigkeit ins Auge. Aus dem Nachbarland Deutschland werden die beliebten Spirituosen von Berentzen und Kleiner Feigling importiert. Noch klangvoller verläuft dagegen die Route der Spirituosen von Osborne: Von El Puerto de Santa María, einem kleinen, aber nicht unbedeutenden Städtchen in der Bucht von Cádiz, an der Südküste Spaniens, nach Winterthur, der Schatzkammer für Kunst in der Ostschweiz. Die Lateltin AG fungiert hier als exklusiver Importpartner für die Spirituosen Carlos I, 1866, Veterano, Osborne Sherry & Porto, Nordés Gin aus Andalusien und Gin Gold.
Zum Höhepunkt der Feierlichkeiten des 125-jährigen Jubiläums der Lateltin AG empfehlen sich die Produkte des Cognac-Herstellers Rémy Martin. Ein edler Botschafter des französischen „Savoir-vivre“. Das Haus verfolgt seit vielen Jahren eine Strategie des „nachhaltigen Besonderen“ und bannt diesen Anspruch nicht nur in seinen vielfach ausgezeichneten, weltweit einmaligen Cognac-Qualitäten, sondern auch in ganz neuen Drinks mit Flair und ist damit Vorreiter in der Branche. Als Königin der im Fass gelagerten Spirituosen gilt Whisky. Auf der schottischen Insel Islay werden gleich drei besondere Whiskys hergestellt: Bruichladdich Laddie, Port Charlotte und Octomore, der als einer der am stärksten getorften Single Malt Whiskys der Welt gilt. Weicher im Geschmack sind dagegen die hochwertigen Wodka-Erzeugnisse von Stoli. Und auch das Rum Protfolio ist bei Lateltin von beeindruckender Güte – mit den Marken Ron Barceló und Matusalem von der Dominikanischen Republik über Bayou aus Louisiana, bis hin zu Mount Gay – aus der ältesten Rum Destillerie der Welt.
125 Jahre Lateltin
Lateltin ist eines der ältesten Familienunternehmen der Schweiz – mit den Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum begeht das Spirituosenunternehmen nun den nächsten Meilenstein. Der Auszug aus dem umfangreichen Spirituosenportfolio der Lateltin AG verdeutlicht das vielfältige Angebot an ganz unterschiedlichen Premiumspirituosen, die das Unternehmen in der Schweiz anbietet. Damit ist die Lateltin AG sowohl für die Gastronomie als auch für Privatkunden ein wichtiger Partner, wenn es um (Premium)-Spirituosen geht und trägt zurecht den Zusatz „Top of Drinks“ in ihrem Logo.
Im exklusiven Doppel-Interview mit DRINKS-Schweiz sprechen Lateltin CEO Sandro Vetterli und Head of Marketing Pascal Zwygart über die Besonderheiten zu den Feierlichkeiten im Jahr 2024 und blicken auch auf Herausforderungen, welche in Zukunft auf die Schweizer Spirituosenbranche zukommen werden.
Exklusivinterview:
Mit Lateltin CEO Sandro Vetterli & Head of Marketing Pascal Zwygart
Herr Vetterli, die Firma Lateltin blickt in diesem Jahr bereits auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Die letzte Zäsur liegt mit Corona nur wenige Monate zurück. Welche Herausforderungen hat das Unternehmen bewältigt und wie gingen Sie daraus hervor?
Sandro Vetterli: Die grösste Herausforderung war, uns schnellstmöglich auf diese Situation einzustellen. Dabei kam uns zugute, dass ich in meiner vorherigen Tätigkeit den Markt mit Handdesinfektionsmittel bereits gut kannte. Die Firma Lateltin hat innerhalb von 3 Wochen mit Latsana eine eigene Marke hierzu kreiert und erfolgreich auf dem Markt lanciert. Dies hat uns zumindest die Produktion während der Corona Zeit ausgelastet und ein neues Verkaufsfeld eröffnet. Im Grossen und Ganzen konnten wir auch dadurch diese schwierige Zeit positiv meistern und zeigen, wie flexibel ein KMU in der Schweiz auch auf ungünstige Marktgegebenheiten reagieren- und erfolgreich weiter wirtschaften kann.
Die Lateltin AG produziert am Standort Winterthur mit nachhaltigem Konzept. Wie läuft die Produktion ab und was bedeutet der Standort für die Produktion? Ist in diesem Kontext CO2-Neutralität ein Thema?
Sandro Vetterli: Wir richten unser Handeln grundsätzlich auf Nachhaltigkeit aus. So sind wir bereits heute CO2 Neutral, da wir auf unserem Produktionsgebäude eine der grössten Solar-anlagen in Winterthur betreiben. Im Verlaufe dieses Jahres werden wir auch auf dem Bürogebäude zusätzliche Solarpanels installieren und so die Sonnenenergie-Gewinnung weiter ausbauen. Unser Quartier wird zudem demnächst mit Fernwärmeleitungen erschlossen. Gespiesen werden diese von der Kehrichtverbrennungsanlage und einer Holzschnitzelheizung in unmittelbarer Nachbarschaft.
Welche Herausforderungen sehen Sie dabei für die Schweizer Spirituosenbranche in den kommenden Jahren?
Sandro Vetterli: Das Destillieren von Alkohol ist grundsätzlich ein energieintensiver Prozess. Entsprechend interessant ist es, einen grossen Teil des Energiebedarfs aus dem eigenen Solarstrom zu decken. Unsere Branche ist daher bestrebt, Vorgaben zur CO2-Reduktion raschmöglich umzusetzen. Diese Investitionen sind denn auch die grösste Herausforderung. Die Investitionskosten sind zwar bei Installation hoch, jedoch werden wir dadurch auch unabhängiger von den schwankenden Strompreisen und investieren in eine langlebige und wartungsarme Technologie. Die Rendite dieser Investition rechnet sich erst über einen langen Zeitraum.
Herr Zwygart, was bedeutet eine Kooperation mit der Lateltin AG für ein Gastronomieunternehmen?
Pascal Zwygart: Ein Gewinn auf allen Ebenen. Wir zeichnen uns dadurch aus, dass unsere Mitarbeiter:innen äusserst kompetent, freundlich und bedürfnisorientiert agieren und so die Gastronomie gezielt unterstützen können. Damit kombinieren wir die menschliche sowie betriebswirtschaftliche Komponente einer erfolgreichen Zusammenarbeit auf’s Beste. Auch steht unseren Berater:innen ein Produkt-Portfolio zur Verfügung, welches von den Einstiegs- über Premium- bis hin zu High-End Spirituosen-Marken alles abdeckt. Beste Spirituosen-Auswahl aus einer Hand.
Welche Produkte stehen besonders im Fokus? Wird es eine Edition zum 125-jährigen Jubiläum von Lateltin geben?
Pascal Zwygart: Natürlich liegen uns unsere eigenen Marken besonders am Herzen. Zum 125 Jahre-Jubiläum werden wir auf einer unserer „ältesten“ Marken, Jsotta, mindestens eine Neuheit herausbringen. Auch sehen wir im Bereich alkoholfreie Spirituosen weiteres Potential. Auf Grund unseres breiten Sortimentes legen wir jedoch keine besonderen Fokusse fix fest – unser Verkauf soll genau die Freiheit haben, unsere Kundinnen und Kunden bedürfnisgerecht zu bedienen und nicht nach „sturen“ Verkaufs-Vorgaben.