Jacobi Spirits: Le Freak - Potato Vodka
Ausgeflippt und innovativ
Ein Wodka aus deutschen Kartoffeln ist das neue Werk von Spirituosen Mastermind Alexander Stein. Auf dem BCB 2023 erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt, blicken wir in diesem Artikel auf die neueste Entwicklung des Monkey 47 Gründers.
Dabei ist der Kartoffel-Wodka eine Idee aus dem Jahr 2011 mit einem etwas unkonventionelleren Anfang. Denn alles begann mit der Aussage einer Journalistin aus Singapur, die begeistert über den Kult-Gin Monkey 47 schrieb: „I wish somebody would turn it into a perfume“. So entstand die Absicht Steins, diese völlig „freakige“ Idee in die Tat umzusetzen. Die Suche nach einem möglichst neutralen Träger für Duftstoffe führte schließlich zum Versuch, den Alkohol auf Kartoffelbasis zu produzieren. Auf den letzten Metern zur Marktreife 2016 scheiterte die Idee jedoch an rechtlichen Besonderheiten der Parfumindustrie. Was blieb, genau, ein Wodka aus heimischen Kartoffeln – ein Wodka mit Geschmack, denn es darf ruhig ein wenig freakig sein.
Herstellungsprozess in Deutschland
Für die Produktion kommen ausschließlich deutsche Kartoffeln zum Einsatz. Wichtig ist, dass es sich um Kartoffeln mit einem hohen Stärke Anteil handelt, hierbei kooperiert Stein mit unterschiedlichen Landwirten zusammen. Destilliert wird der Wodka in einer namhaften deutschen Destillerie. Die Kartoffeln werden zunächst gewaschen und zerkleinert sowie anschließend in Wasser erhitzt, bis die darin enthaltene Stärke vollständig in Zucker umgewandelt ist. Das dabei entstehende Produkt wird Würze genannt und kann dann unter Verwendung eines speziellen Hefestammes fermentiert werden.
Fermentiert wird langsam, bis sich der Zucker in Alkohol und andere flüchtige Verbindungen umgewandelt hat. Nach Abschluss der Fermentation ist die resultierende Maische bereit für die Destillation. Während der Destillation des Wodkas durchläuft der reine Alkohol, der zuerst gewonnen wird, mehrere Filtrationsprozesse, um einen möglichst neutralen Geschmack zu erzielen. Zumindest so neutral, wie die Kreateure von Le Freak es für notwendig halten, denn hier steht der Geschmack im Vordergrund. Im letzten Schritt wird der reine Alkohol dann mit weichem, demineralisiertem Wasser vermischt und zur Harmonisierung für 60 Tagen in traditionellen Steingutfässern gelagert.
Auf die Frage, ob sein Wodka auch pur schmeckt, wird Stein grundsätzlich: „Ein Produkt muss in erster Linie pur gut schmecken. Qualität sollte immer die Basis für einen guten Drink sein.“ Im Vergleich zu neutraleren Sorten auf der Basis von Getreide hat Le Freak einen sehr süßen, intensiven und einzigartigen Geschmack. „Ich finde Le Freak macht einen Top Wodka Lemon, nach vielen Jahren Gin Tonic für mich eine spannende Abwechslung." Die Wiederbelebung eines Longdrink Klassikers? Es scheint, als habe Alexander Stein mal wieder auf das richtige Produkt zur richtigen Zeit gesetzt.
Die anfangs erwähnte Idee mit dem Parfum wird in Form der Flasche aufgegriffen. Sie erinnert an einen Parfumflakon und ist ab sofort zur UVP von 34,90 (700ml) im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Ob Stein jemals ein Parfum lancieren wird, bleibt offen, denn am Ende landet er irgendwie immer wieder bei der Spirituose. Freak out!
Johannes Hohloch
www.jacobispirits.com