Die Grande Nation des Genusses

das Erbe Frankreichs

Es ist ein Bonmot, das Bände spricht: „Wie soll man ein Land regieren, das mehr Käsesorten als Tage besitzt“. Dieser Satz wird dem Staatspräsidenten De Gaulle zugeschrieben und darin klingt sogar so etwas wie Verzweiflung durch. Aber ist nicht das Gegenteil der Fall? „Leben wie Gott in Frankreich“ ist doch nicht nur ein Motiv, das mit der Revolution aufkam, sondern immer noch eines ist, das unsere Nachbarn noch mit am besten beschreibt. Jedenfalls was ihr kulturelles Erbe an Genüssen angeht. Von Heinfried Tacke.

 

Doch genau darin besteht die eigentliche Faszination. Man ist so unendlich reich an den feinen Genüssen des Lebens. Die sich übrigens mal mehr, mal weniger gut ergänzen. Bis heute bleibt es eine unschlagbare Kombination aus Wein, Weißbrot und Weichkäse, die zum Inbegriff dieses so genüsslichen Lebensgefühls französischer Provenienz geworden ist, der für jedermann und jede Frau erschwinglich ist. Ein guter Rotwein, ein knuspriges Baguette und ein herzhafter Camembert bilden die Basis für einen zeitlos großen Genuss, zumeist noch in Kombination mit Tomaten, Oliven und sonstigen Häppchen wie etwa einer aufgeschnittenen Ringsalami oder einer Paté aus dem Glas. Und das kann man sich an jedem Ort in Frankreich ausmalen – ob nun in den Pyrenäen, in der Provence, in Paris oder in der Pay d’Auge in der Normandie. Mal sind es die Äpfel, Birnen und Kühe um einen herum, die den Begleitduft dazu intonieren, mal die Ziegen und würzigen Harze der sich wiegenden Pinien und Zypressen, mal hupende Autos und das lieblich-verwegene Parfüm junger Liebender, die sich an irgendeinem Platz in Paris gerade das Leben schön machen. Frankreich mag Sonnenkönige geboren haben. Die Welt haben sie damit aber weder umspannt noch in Griff gekriegt. Das tun die Franzosen nach wie vor mit ihrer Lebensart und den dazugehörigen Genüssen.

 

Wenn es um Mode geht, schaut man nach Frankreich. Wenn es um Wein geht, schaut man nach Frankreich. Wenn es um Gerüche geht, schaut man nach Frankreich. Wenn man eine Metropole von Weltruf sucht, schaut man auch nach Frankreich, nämlich nach Paris. Und selbst bei den großen Revolutionen in der Geschichte ist Frankreich eine der ersten, ganz großen Adressen. Sturm auf die Bastille. Menschenrechte. Und so weiter. Und so könnte man fast endlos fortsetzen. Mit der Architektur. Mit der Fotografie. Mit Museen. Mit Schlössern. Mit Reisezielen. Küsten und Regionen. Mit Liebe und großen Romanen. Weltstars des Kinos, aber auch der Literatur und Philosophie. Ganz zu schweigen vom Radrennen und dem bereits erwähnten Käse. Kurzum: Was gibt es eigentlich, was die Franzosen nicht haben oder nicht können bzw. nicht beherrschen? Streiks, die das ganze Land lahmlegen, können sie jedenfalls ebenfalls ganz gut. Allein, so ein vielfältiges und an alter wie neuer Kultur reiches Land wie Frankreich mit seinen ungezählten Regionen und Landstrichen, Sitten und Gebräuchen und dazu Menschen von unterschiedlichster Couleur und Natur gut zu regieren, daran hapert es dann doch etwas. Denn man hat ja eine zentrale Regierung. Und die sitzt und inszeniert sich allein in Paris. Nur: Bring mal ein solch eigenwillig stolzes Land auf einen Nenner oder Punkt. Daran verzweifeln nicht nur immer wieder die französischen Politiker. Das kann auch dieser Artikel nicht leisten, so gern er es täte und so gern sich der Autor selbst als großer Fan dieser Grande Nation bekennt. Frankreich ist ganz viel, aber nie nur dieses eine oder andere. C‘est la vie!

 

Sonnenkönige und „Savoir vivre“

Doch genau darin besteht die eigentliche Faszination. Man ist so unendlich reich an den feinen Genüssen des Lebens. Die sich übrigens mal mehr, mal weniger gut ergänzen. Bis heute bleibt es eine unschlagbare Kombination aus Wein, Weißbrot und Weichkäse, die zum Inbegriff dieses so genüsslichen Lebensgefühls französischer Provenienz geworden ist, der für jedermann und jede Frau erschwinglich ist. Ein guter Rotwein, ein knuspriges Baguette und ein herzhafter Camembert bilden die Basis für einen zeitlos großen Genuss, zumeist noch in Kombination mit Tomaten, Oliven und sonstigen Häppchen wie etwa einer aufgeschnittenen Ringsalami oder einer Paté aus dem Glas. Und das kann man sich an jedem Ort in Frankreich ausmalen – ob nun in den Pyrenäen, in der Provence, in Paris oder in der Pay d’Auge in der Normandie. Mal sind es die Äpfel, Birnen und Kühe um einen herum, die den Begleitduft dazu intonieren, mal die Ziegen und würzigen Harze der sich wiegenden Pinien und Zypressen, mal hupende Autos und das lieblich-verwegene Parfüm junger Liebender, die sich an irgendeinem Platz in Paris gerade das Leben schön machen. Frankreich mag Sonnenkönige geboren haben. Die Welt haben sie damit aber weder umspannt noch in Griff gekriegt. Das tun die Franzosen nach wie vor mit ihrer Lebensart und den dazugehörigen Genüssen.

 

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