Die Nebel Bar, Basel
Elektronische Musik trifft Cocktailkunst
Die Nebel Bar existiert seit insgesamt acht Jahren. In der ersten Zeit ihres Bestehens war sie eine Bar wie viele andere – was keineswegs negativ gemeint ist. Doch vor sechs Jahren wurde sie, dank der Übernahme durch die heutige Betreiberschaft, zu einem unverzichtbaren Teil der Basler Ausgehkultur. Und das, obwohl Bedran Atila und Strassenmeyer, die beiden Nebel-Macher, grosses Pech bei der Wahl des Zeitpunkts hatten: Die Übernahme fand kurz vor Corona statt. Doch Strassenmeyer und Atila liessen sich davon nicht aufhalten – und machten aus dem Nebel eine Basler Institution, die jeder Grossstadt gut zu Gesichte stünde. Aus diversen Gründen, wie man in der Folge sieht.
Nebel Bar
Urbane, elektronische Musik trifft auf Cocktailkunst. In Deutschland vielleicht an der Tages- – respektive Nacht – Ordnung, in der Schweiz aber noch immer eine Seltenheit: Hierzulande schwimmen Cocktailbars und elektronische Clubs in unterschiedlichen Gewässern, ohne allzu viele Berührungspunkte – was schade ist. Die Nebel Bar hingegen kombiniert diese zwei Welten – und zwar mit grösstmöglichem Sachverstand und jeder Menge Hingabe. Atila ist für den musikalischen Teil verantwortlich, Strassenmeyer für den flüssigen, respektive gastronomischen. Das passt perfekt, wie der Erfolg dieser Location zeigt, die sich in den vergangenen sechs Jahren zum unverzichtbaren Teil der Basler Gastro gemausert hat.
Das Ambiente
«Das Ambiente ist ein bisschen Klaus-mässig», sagt Mitbetreiber Atila. Wer das Klaus nicht kennt: Das bedeutet vollgepackt mit kleinen Hinguckern und Mitbringseln, die einer möglichst ‚heimeligen‘ Atmosphäre dienen. Dennoch sind klare Unterschiede zum legendären Klaus Klub an der Zürcher Langstrasse erkennbar: Während das Klaus die – mit Schnickschnack und perfekt platzierten Einrichtungsdetails profilierte – überladenheit konsequent in allen Räumlichkeiten zelebriert, tut man dies im Nebel nur im Clubbereich. Die Bar ist wohltuend reduziert. Tapeten und Holz spielen an dieser Adresse die Interieur-Hauptrolle. Und – eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Zürcher Klaus – es gibt ein Fumoir für alle Freundinnen und Freunde des blauen Dunstes, wenn auch das Fumoir des Nebel mit Platz für 25 Personen etwas kleiner ist.
Die Raumaufteilung
Trotz ihrer etwas überschaubaren Grösse bedient die Nebel Bar die unterschiedlichsten Facetten städtischer Nachtgastronomie. Insgesamt verfügt der Nebel über 36 Aussensitzplätze, acht befinden sich vor der Bar, 28 im Garten im Innenhof, der sich während der warmen Monate des Jahres grosser Beliebtheit erfreut. In der Bar selbst haben circa hundert Gäste Platz, im Club etwa 60. Ergänzt wird das Angebot – wie bereits erwähnt – durch einen kleinen Raucherbereich für 25 Personen. Strassenmeyer und Atila holen aus der Fläche ihres Betriebes das Maximum heraus und führen hier ein Lokal, das den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Wünschen eines modernen, urbanen Publikums gerecht wird.
Lage
Die Sperrstrasse im Kleinbasel liegt mitten in einem Quartier, das sich in den letzten Jahren zu einem lebendigen Hotspot der Basler Nacht- und Gastrokultur entwickelt hat. Rund um den Claragraben reihen sich Bars, kleine Clubs und unkomplizierte Restaurants aneinander – von der Fassbar über die Rouine bis zum Grenzwert. Das kulinarische Angebot ist vielfältig: Falafel, Pizza, Dim Sum, Ramen, griechische oder vegane Küche – alles ist in Gehdistanz erreichbar. Die Atmosphäre ist urban, kreativ und weltoffen. Wer Basel von seiner rohen, vielfältigen Seite erleben will, ist hier richtig. Rhein, Kaserne und Badischer Bahnhof sind nur wenige Minuten entfernt – mittendrin und doch eigenständig.
Team
Bei der Zusammenstellung ihres Barteams haben die Inhaber der
Nebel Bar klare Vorstellungen: Die Mitarbeitenden müssen kommunikativ sein und die Nähe zum Gast suchen. Sie müssen belastbar sein, da es im Nebel immer wieder mal sehr hektisch zugeht. Dennoch ist ihnen ein familiäres Flair wichtig, weil sich dieses – bewusst oder unbewusst – auch auf die Gäste überträgt. Wer hier die Schwelle übertritt, soll sich umgehend als Teil einer Community fühlen. Nicht zuletzt setzen Strassenmeyer und Atila viel Wert auf Weiterbildung mit Kursen – sie unterstützen ihre Teammitglieder, wenn diese ihre gastronomischen Kenntnisse aufs nächste Level heben möchten.
Musik
Bedran Atila, einer der beiden Betreiber der Nebel Bar, ist ein erfolgreicher DJ mit Bookings in namhaften Clubs. Zudem ist er einer der Veranstalter des Basler Netzwerk-Festivals. Da versteht es sich von selbst, dass die musikalische Programmierung in seinen Händen liegt. Diese ist sehr breit gefächert: Einmal monatlich finden im Nebel Bravo-Hits-Partys statt, ansonsten wird elektronische Musik gespielt – dies aber quer durch alle Genres. Von Drum’n’Bass über House bis hin zu hartem Techno ist alles dabei. Bei einem totalen Fassungsvermögen von 150 Gästen liegt eine Etablierung internationaler Line-ups natürlich nicht drin, und so spielen hier vor allem DJs aus der (exquisiten) regionalen und nationalen Szene. Dennoch hat auch schon Ali von Tiefschwarz hier Hand ans Equipment gelegt.
Akustik
Die Nebel Bar wendet sich explizit an unterschiedliche Zielgruppen. Im Club wird diese durch das Programm des jeweiligen Abends bestimmt, wobei man das Publikum am ehesten als ‘urban und subkulturell’ umschreiben kann. In der Bar hingegen geht tout Bâle ein und aus, ob Freund oder Freundin gut gemixter Cocktails oder einfach nur zur Ausgeherschaft mit Freude an familiärer Atmosphäre zählend. Die Nebel Bar ist am Donnerstag ab 21 Uhr geöffnet und am Freitag und am Samstag jeweils ab 20 Uhr. Clubbing gibt’s an den Frei- und den Samstagen und dann bis 4 Uhr in der Früh. Um auf die zuvor erwähnte grosszügige Bewilligung für lange Öffnungszeiten zurückzukommen: Auf solche wird im Nebel meistens verzichtet.
Publikumsmix
Die Nebel Bar wendet sich explizit an unterschiedliche Zielgruppen. Im Club wird diese durch das Programm des jeweiligen Abends bestimmt, wobei man das Publikum am ehesten als ‘urban und subkulturell’ umschreiben kann. In der Bar hingegen geht tout Bâle ein und aus, ob Freund oder Freundin gut gemixter Cocktails oder einfach nur zur Ausgeherschaft mit Freude an familiärer Atmosphäre zählend.
Barkarte
Neben Klassikern wie dem Mojito, dem Negroni oder dem Cosmopolitan befinden sich auf der Nebel-Karte auch unorthodoxe Köstlichkeiten wie der Blueberry Yum Yum oder der Horse’s Neck. Die Karte wird immer wieder mal geändert, um das Angebot lebendig zu halten. Zudem wird allmonatlich ein neuer Cocktail des Monats in die Karte aufgenommen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Gin, der mit diversen Kreationen in einer eigenen Kategorie gefeiert wird. Für diesen Bereich ist Nebel-Mitinhaber Strassenmeyer verantwortlich, der sich um die gastronomische Seite der Location kümmert.
Fazit
Die Nebel Bar beweist, dass Clubkultur und Barkunst auch in der Schweiz miteinander können – wenn sie denn wollen. Hier wird nicht zwischen Szenen getrennt, sondern verbunden und verschmilzt im Nebel zu einem stimmigen Ganzen zusammen: Musik, Atmosphäre, Menschen, Drinks. Ein leuchtendes Beispiel dafür, wie viel möglich ist, wenn man den Mut hat, es einfach besser zu machen.
Mystery BarCheck
| Die Nebelbar | |||
|---|---|---|---|
| Testurteil: 5,25 Dies entspricht 2 von 3 Jiggern |
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| Das Ambiente/Die Einrichtung | 5 | ||
| Die Barkarte | 5 | ||
| Mixed Drinks | 5 | ||
| Musik | 6 | ||
| Publikumsmix | 5 | ||
| Barteam | 5 | ||
| Sauberkeit & Hygiene | 6 | ||
| Preis & Leistung | 5 | ||
Adresse
Nebel Bar
Sperrstrasse 94
4057 Basel
www.nebelbar.ch